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Einsamkeit zelebrieren

von Anonym

Während eines Gesprächs mit Scarroth sagte sie mir, dass sie die Einsamkeit zelebriere. Ichfragte mich seit diesem Tag, wie man Einsamkeit zelebrieren könnte. Da viel mir auf, dass Einsamkeit für mich ein Zustand ist, der sehr zweischneidig ist. Auf der einen Seite kann man einsam sein, weil gerade kein anderes Wesen in der Nähe ist. Doch auch die
psychische Einsamkeit kann einen irre werden lassen. Allein deswegen, weil man vielleicht eine ganze Zeit lang mit jemandem zusammen war auf den man sich psychisch vollkommen gestützt hat. Dann ist diese Person weg. Wie füllt man diese Zeit also? Was kann man tun um sich dieser Einsamkeit zu stellen. Auf der einen Seite könnte man nun beginnen diese mit einer neuen Person zu füllen, rein ins nächste Abenteuer. Aber das wäre nicht dem gerecht, was ich erreichen möchte. Nicht, dass ich jetzt einsam und allein irgendwo rumhocken würde, ich glaube eher das Gegenteil ist der Fall. Ja, ich habe diese eine Person nun nicht mehr, doch dafür habe ich so viele Leute um mich, mit denen ich meine Zeit verbringen kann. Auch wenn es da ein paar Personen gibt, mit denen ich das absolut nicht möchte. Ich finde es gibt gute Gründe, warum sich manche Völker einfach nicht grün sind, sein sollten oder jemals sein werden! Aber ich schweife ab... Einsamkeit zelebrieren.

Ich für meinen Teil versuche die Einsamkeit zu zelebrieren in dem ich mich auf mich
fokussiere. Ist ja nicht so, als gäbe es da nicht genug Baustellen um meine eigene Person, die es zu bearbeiten gilt. Ein guter Anfang war es auf jeden Fall, mich wieder mehr dem Training zu zuwenden. Joggen gehen, Bauchaufzüge, Liegestütze. All das sind Aktivitäten, welche man sehr gut allein bewältigen kann, zudem zeichnet sich nach einiger Zeit deutlich der Erfolg ab. Auch kann man diese Zeit nutzen um einfach mal den Kopf auszuschalten, sich ganz der Übung zuwenden. Vielleicht noch zählen wie viele Bauchaufzüge man bereits gemacht hat. Ich habe festgestellt das mir diese Zeiten gut tun, einfach ganz fokussiert darauf achten die körperliche Aktivität gänzlich auf sich wirken zu lassen.
Nach so einem Training habe ich meistens großen Hunger. Man könnte jetzt einfach in den Speisesaal schlendern und sich dort den Magen vollschlagen, oder sich rohes Fleisch im Wald genehmigen. Beide Optionen habe ich getestet und um ehrlich zu sein war mir der Speisesaal allzu oft zu laut und zu ungemütlich, rohes Fleisch ist dagegen auch nicht immer mein Fall. Vor allem es selbst zu erjagen ist nach einem harten Training unnötig mühsam. Aber ein Glück kann ich kochen... zwar noch nicht meisterlich, aber immerhin besser als gar nicht. Ein Feuer kriege ich auch noch hin, Kochgeschirr kann ich mir ab und an bei einem netten Hauselfen leihen. Zutaten einkaufen geht auf dem Markt mittlerweile auch echt gut. Beim Gemüse schneiden, Zutaten verrühren und anderen Vorgängen fürs Kochen, lässt sich zudem gleich viel angenehmer nachdenken, da ich in den seltensten Fällen auf genauste Mengen achten muss. Ein Vorteil wenn man für sich alleine kocht.

Ein Essen, welches man selbst zubereitet hat und was dann sogar noch schmeckt, beruhigt
nicht nur den hungrigen Magen, sondern auch den Geist. Ich frage mich, ob Scarroth nach
erfolgreicher Jagd das Essen ähnlich zelebriert. Einsamkeit ist nicht immer etwas schlechtes.
Denn wenn man ständig jemanden oder gar mehrere hat, die immerzu etwas von einem
wollen, auf einen einreden und man keine Zeit mehr für sich selbst hat... ist man nicht
gerade dann “einsam”? Denn wie soll man das Zusammensein genießen können, wenn man nicht einmal weiß, ob man allein und nur mit sich in einem Raum sein möchte? Ich habe erkannt das es manchmal gar nicht so schlecht ist, allein oder gar einsam zu sein. Die Einsamkeit dennoch zu zelebrieren gehört dazu. Ich werde wohl immer ein paar Dinge haben, die ich eindeutig lieber allein verrichte, als jemanden dabei zu haben der mir in das reinredet, was ich vorhabe.

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